Am Samstag, 23. Juni 2018 von Nachmittags bis Nachts feierten wir das grosse StadtErlen-Eröffnungsfest!
Kaffee und Kuchen auf den Lauben, Fotosafari, Kinderdisko, Bierbar, Z’Nacht, WM Lounge, Afterparty auf der Dachterrasse…..wir haben uns gefreut, gelacht, getanzt, gegessen, erinnert, angestossen und umarmt.
Ein grosses Dankeschön an Alle die mitgewirkt haben, hat Judith in Worte gefasst. Hier die schönen Eröffnungsworte von Judith in voller Länge:
„Liebe Leute
Schön, dass ihr da seid!
Wie nennt man eine Wohngenossenschaft? Einen Nachmittag lang brüteten wir: Columbus? Treibhaus? Gleis9? Erlenmatt? Trafo? Wohnerei? Schlussendlich wurde es Vedranas Vorschlag Zimmerfrei.
Unter diesem Namen haben wir vor ziemlich genau 5 Jahren erste Werbung für einen Info-Treff in der Bahnkantine gemacht.
„Die Nachbarn? Die sind super! Man hört und sieht nie etwas von ihnen!“ An alle, die diesen oft gesagten Satz nicht hören mögen…
Diesen Satz und ein paar Zusatzinformationen haben wir auf Zettel geschrieben, die wir in der Stadt verteilt haben. Mit dem Datum drauf zum Abreissen. Etwa 120 Leute kamen, um sich mit uns auf den StadtErle-Weg zu machen. Viele sind geblieben, einige sind andere Wege gegangen, laufend sind neue dazu gekommen.
Während 4.5 Jahren wurde in Workshops, Echoräumen, Stammtischrunden, Exkursionen, Sitzungen und Themenabenden gedacht, gezeichnet, gerechnet, kennengelernt, zugehört, gelacht, gegessen, getrunken, geforscht, gezweifelt, vertraut, gefreut, geplant, verworfen, geschrieben, präsentiert, gefragt, erklärt, diskutiert, verglichen, entschieden, gefeiert.
Mit der Zeit hat sich eine lockere, bunt gemischte, offenherzige Zimmerfrei-Gemeinschaft gebildet.
Die äussere Form des Hauses war immer schon vorgegeben. Wir haben das Haus gefüllt mit Vision, unseren Träumen, Plänen, dann Böden, Wänden, Lauben, Küchen, Bädern, Waschmaschinen, dann mit Menschen, Tieren, Möbeln, Krims und Krams und Seele.
Das wollen wir heute feiern. Das Ende der Planung, das Ende des Bauens, den Anfang des Wohnens.
Ihr alle wart oder seid an diesem Prozess beteiligt, ihr macht das Haus zu dem was es ist. Für all euer Beitragen, möchten wir vom Vorstand uns ganz herzlich bei euch bedanken. Symbolisch möchten wir euch allen ein Stück StadtErle zum Mitnehmen schenken! In dieser Box und an diesem Kleiderständer ist für jeden von euch ein Stück Scobalit zu einem Schlüsselanhänger oder einer Kette verarbeitet. Ein grosses Dankeschön an Henk für seine spontane Mithilfe bei der Herstellung! Nachher kann jeder von euch eines mitnehmen.
Und wenn wir grad beim Danken sind…
Herzlich danken möchten wir unseren Architekten Dani Buchner, Dani Ebertshäuser, Norma Tollmann und Stefan Oehy. Ihr hattet die Vision StadtErle als gemeinschaftsförderndes, aneignenbares und ehrliches Gebäude immer fest im Blick.
Herzlich danken möchten wir auch unserem Bauleiter Markus Böhler. Du warst der Fels in der Brandung, die Kosten und Machbarkeit hattest du immer fest im Auge, die Handwerker hast du bei Laune gehalten. Vielen Dank!
Und dann an Peter Baumann, unseren Bauherrenvertreter. Deine Menschlichkeit, dein Pragmatismus und deine Fachkenntnis haben uns auf so freundschaftliche Art durch alle Höhen und Tiefen des Bauprozesses geleitet, herzlichen Dank!
Und nicht vergessen möchten wir Thomas Kühne. Voller Enthusiasmus, Fachwissen und Fleiss hast du uns als Vorstandsmitglied in einer der bewegtesten Phasen des Projekts begleitet, hast dich eingesetzt und viel Herzblut reingebracht. Nie vergessen werden wir die vier Seiten StadtErle-Slogan-Ideen, die du uns vor dem Auftakt-Fest vorgelegt hast. Neben vielen guten ernsthaften Slogans hattest du mindestens genauso viele lustige, die wir euch nicht vorenthalten möchten: StadtErle- Gemeinsam teilen statt einsam weilen. StadtErle – gemeinschaftliches Wohnen im Würgegriff der Nachhaltigkeit. StadtErle – Wohnen mit dings… StadtErle – oder kennst Du etwas Besseres? Thomas, ein grosses grosses Dankeschön!
Einen grossen Applaus auch der Erstvermietungskommission, Rita Müller, Anita Kuster und Michael Klatz. Mit viel Geduld und Menschlichkeit habt ihr viele viele Gespräche geführt und alle Wohnungen erfolgreich vergeben können.
Herzlich danken möchten wir auch den Mitgliedern der Arbeitsgruppen Zusammenleben, Aussenraum, Nachhaltigkeit und Kommunikation und auch den Betriebsgruppen Lobby, Aussenräume, Gästezimmer und Werkstatt. Mit viel Zeit, Engagement und Weitsicht habt ihr all die Konzepte erarbeitet, die uns jetzt dieses reibungslose, gemeinschaftliche, ökologische und tolerante Wohnen in der StadtErle ermöglichen.
Und auch der Gruppe des Vereins Klaster möchten wir danken. Mit eurer Wohnung hat Zimmerfrei sich auf die Äste raus gewagt. Wir danken euch für euren Mut, eure Neugier, euer Vordenken und euer Vertrauen zum Wohnen in der Gross-WG.
Eher im Hintergrund aber sehr wichtig für das Projekt sind alle unsere DarlehensgeberInnen und AnteilsscheininhaberInnen. Ihr habt uns vom frühen Beginn an zuverlässig getragen. Auch als noch nicht viel da war, ihr habt uns vertraut. Insgesamt 1.5 Millionen Franken kamen zusammen, das ist nicht selbstverständlich. Auch an die vielen vielen Genossenschaftsmitglieder! Wir fühlten uns von Anfang an motiviert, getragen und immer wieder an die Realität erinnert.
Ein herzliches Dankeschön auch die vielen Leute, die uns auf unserem Weg beraten und unterstützt haben – die Jury des Wettbewerbs, Res Keller, Thomas Sacchi und Sabine Wolf von der Kalkreite, Claudia Thiessen von Kraftwerk, Andi Herbster, Jesus Turino, Hannes Rau und viele andere.
Ah und kein Haus ohne Boden. Herzlichen Dank auch der Stiftung Habitat. Die Zusammenarbeit mit euch war stets angenehm, entgegenkommend und motivierend. Auch ihr habt uns vertraut vom ganzen grossen Anfang an. Nachdem wir uns mit einer A4-Seite für Baustein 7, den kleinsten, beworben hatten, hab ihr uns Baustein 9 gegeben, den grössten. Wir schluckten und nahmen die Herausforderung an…
Und in diesem Sinne möchte ich mich zum Schluss ganz persönlich bedanken bei euch, Vedrana, Lars, Barbara und Steve für’s Mitvorstand-Sein, für’s Mittragen, Mitfreuen, Mitleiden, Mitentscheiden, Mit…uiuiui so vieles, für alles. Machen wir’s oder machen wir’s nicht?!? Vor dieser Entscheidung vor 5 Jahren war uns vieles noch nicht bewusst. Was uns aber allen bewusst war, war, dass wir mit diesem Projekt unsere Freundschaft auf’s Spiel setzen. Die Freundschaft hat gehalten, sie wurde enger, hat uns über Stock und Stein getragen. Jeder war mal gestresst, jeder war mal müde, jeder konnte jederzeit auf Verständnis und Aufbau durch die anderen zählen. Es war interessant, motivierend, anstrengend, überzeugend, richtig und immer wieder auch lustig und ausgelassen. Und es hat sich gelohnt. Danke!
Und jetzt? Das Leben hier spricht für sich, lebt man es, so muss man es nicht in Worte fassen. Ein ganz klein wenig kann ich’s versuchen, aus meiner Perspektive, für die die nicht hier wohnen. Guten Morgen. Wie geht’s dir? Komm, geniess die Morgensonne auf unserem Bänkchen! Ich geh jetzt Wäsche zusammenlegen in der Lobby, kommst du auch? Lust auf einen Tee? Habt ihr ne Tomate übrig? Kannst du mal schnell schauen, bei mir hats reingeregnet. Hast du Lorenzo gesehen? Kommt ihr Mittagessen auf der Dachterrasse? En guete. Wir machen jetzt Mittagspause, die Kinder kommen nachher wieder raus zum Spielen. Sind das eure Schuhe? Wer wagt es, gegen mich PingPong zu spielen?!? Super schön ist dein Tisch geworden! Schönen Abend noch… Schlaf gut…
Die StadtErle ist nicht mehr nur auf dem Papier, sie lebt und wir freuen uns! Ha und jetzt darf ich was, was ich noch nie gemacht habe und jetzt sehr gerne machen werde, hiermit erkläre ich die StadtErle für eröffnet.“